Fanny Morweiser

Fanny Morweiser, geboren am 11. 3. 1940 in Ludwigshafen. Besuch des Humanistischen Gymnasiums Mannheim bis ein Jahr vor dem Abitur. Drei Jahre lang Ausbildung an der Freien Kunstakademie Mannheim. Zwei Jahre Verkäuferin in einem Devotionalienladen. Lebte, verheiratet mit einem Amtsgerichtsrat, in Mosbach am Neckar. Morweiser starb am 13. 8. 2014 in Mosbach.

*  11. März 1940

†  13. August 2014

von Manfred Lauffs

Essay

Eine schreibende Hausfrau, die zu Beginn der 1970er Jahre eher zufällig von einem großen deutschsprachigen Verlag entdeckt wird, eine Autorin, die weder den Feminismus noch die sogenannte neue Weiblichkeit auf ihre Druckfahnen geschrieben hat, sondern sich dem Horrorgenre widmet – ein solches Phänomen musste auffallen und zum bevorzugten Objekt von Frauenzeitschrift-Reportagen werden. So erfährt man aus „Annabelle“, dass Fanny Morweiser eine Vorliebe „für alles Morbide, für den Duft von Tod, für Verblichenes und Gebrauchtes“ habe und den Pariser Friedhof „Père Lachaise“ schätze, dass ihr Mann als Amtsgerichtsrat „mit beiden Füßen im Leben“ stehe und dass sich hinter der Fassade des bürgerlichen Lebens (Foto: Fanny vor dem Küchenherd) „eine vollkommen andere faszinierend unheimliche Welt“ verberge (Foto: Fanny vor einem Grabstein). In „Petra“ stand zu lesen, dass die Autorin „150 cm klein“ sei und „kornblumenblaue Augen“ habe, nicht an Spuk und Geister glaube, ...